Der Arbeitskreis (AK) Thiede stellte ein weiteres Stück heimatkundlicher Geschichte der Thieder Bevölkerung zur Ansicht, nämlich einen Findling mit einer Hinweistafel an der Stelle, an der in vorchristlicher Zeit vermutlich der Ursprung des jetzigen Stadtteils Thiede der Stadt Salzgitter lag.
Am 15. Dezember um 11.00 Uhr begrüßte die Vorsitzende des AK Thiede, Christiane Sander, die zahlreichen Anwesenden an dem Grünstreifen hinter dem Parkplatz des Penny- Einkaufsmarktes. In ihrer kurzen Ansprache bedankte sie sich bei den Ausführenden dieser Aktion sehr herzlich. Sie bedankte sich explizit bei der Firma Gartenbau Ulrich, die diesen Findling gespendet und ihn am jetzigen Standort aufgestellt hat. Ebenfalls dankte sie der Steinmetzfirma Jahn, die die Hinweistafel in den Granitstein eingearbeitet hatte.
Unser Ortsheimatpfleger Hartmut Alder gab einen zusammengefassten Überblick über die Geschichte jener Pascheburg. Sie entstammte aus vorchristlicher Zeit und bestand aus einstmals vier großen Findlingen, die aber nicht mehr am ursprünglichen Standort, der damaligen Kohlenhandlung Papendorf, stehen, sondern seinerzeit anderweitig zum Einsatz gekommen sind. Ein Stein wurde am Eingang zum Thieder Friedhof aufgestellt, wo er sich heute noch befindet.
Bei dem Begriff „Pascheburg“ muss man sich aber keine Burg im heutigen Sinne vorstellen, sondern an einem Feld und Fluss (Riede) gelegenen, durch eben diese Findlinge geschützten Ort. Später wurde zusätzlich ein Castrum, also Kastell oder Burgi, zur Abgrenzung und Verteidigung gegen Eindringlinge um die Steine erbaut. Das Wort „pasche“ entstammt aus mittelalterlichem England oder spätem Frankreich. Pasche=Passover, also eine Ansiedlung an dem viele Handelswege vorbeiführten. In Verbindung mit einem schiffbaren Fluss (Riede) ein idealer Ort zum Siedeln und Handel treiben. Der heutige Straßenname „Panscheberg“ ist eine Ableitung des Begriffes „Pascheburg“.
So hat Thiede einen weiteren geschichtsträchtigen Platz bekommen, der uns einen tieferen Einblick in die frühe Geschichte unseres traditionsreichen Ortes gewährt.
Dieter Habeck (AK)